Emergency

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Emergency: Die erste Uhr, die mit einem Notrufsignal ausgestattet ist

Die Emergency von Breitling ist eine Kreation der Superlative: in Bezug auf den technologischen Fortschritt (die erste Armbanduhr mit eingebautem Notrufsignal), die Entwicklung (10 Jahre, bis die erste Uhr in den Handel kam) und die Ressourcen (7 Millionen Dollar und unzählige Stunden).  

Das Entwicklungsprojekt hatte ein Ziel: eine zuverlässige Armbanduhr mit einem Notortungssender (ELT) zu koppeln, der Rettungskräfte zu abgestürzten Pilotinnen und Piloten oder Schiffbrüchigen überall auf der Welt führen kann.  

Die Idee entstand angeblich bei einem Treffen in den 1980er-Jahren zwischen dem damaligen Eigentümer von Breitling, Ernest Schneider, und einem NATO-Offizier, der fragte, ob ein ELT so klein gemacht werden könne, dass man ihn wie eine Armbanduhr tragen kann. Schneider, ein Pilot und Ingenieur für elektronische Kommunikation mit einer langen Karriere im Schweizer Militär und jahrelanger Erfahrung in der Herstellung von Quarzuhren, war für diese Aufgabe bestens qualifiziert. Er nahm die Herausforderung gerne an – auch wenn ihm nicht klar war, worauf er sich einliess.  

Fast ein Jahrzehnt der Entwicklung und mindestens zwei gescheiterte Prototypen später wurde die neue Uhr 1995 der Presse vorgestellt. Allerdings konnte sie erst im Mai 1996 verkauft werden, als die Schweizer Kommunikationsbehörden ihre Verwendung erstmals genehmigten. Österreich, Deutschland und Grossbritannien genehmigten ihre Verwendung, aber noch im Juli 1999 versuchte die Rechtsvertretung von Breitling, die entsprechende Genehmigung in den USA zu erhalten. 

Die Bundesaufsichtsbehörden brauchten die Gewissheit, dass die Emergency für Pilotinnen und Piloten in lebensbedrohlichen Situationen entwickelt wurde und nicht einfach für «verirrte Wandernde und Campende». Die Worte «Die Emergency ist zur Verwendung in der Luftfahrt bestimmt» werden in den juristischen Dokumenten hervorgehoben, obwohl die ersten Menschenleben damit auf See gerettet wurden.  

Während die Verhandlungen weiterliefen, wurde eine von den Streitkräften designierte Emergency herausgegeben, die auf der für NATO-Militärflugzeuge reservierten 243-MHz-Notfunkfrequenz übertrug. Damit ging der Traum, der in Schneiders Gespräch geboren wurde und seine Bemühungen auslöste, in Erfüllung. 

Die FCC erteilte schliesslich im Jahr 2000 die Genehmigung, die Uhr in den USA zu verkaufen. Auf diesen Erfolg folgte 2014 die komplexe satellitengestützte Zweifrequenz-Uhr Emergency II, die noch höhere technische und regulatorische Hürden überwinden konnte. Seitdem wurden tausende Exemplare der Emergency verkauft, und sie retten immer noch Leben.